Schiebetor Große Seeschleuse Wilhelmshaven

  • Auftraggeber:
    Hermann GmbH
  • Projekt:
    Instandsetzung und Umbau eines Schiebetores Große Seeschleuse Wilhelmshaven
  • Projektbeschreibung:
    Technische Bearbeitung der Flut- und Lenzanlage
  • Leistungen/Besonderheiten:
    • Erstellen von Fertigungs- / Werkstattzeichnungen
    • Erstellen von Montagezeichnungen
    Da aus wasserwirtschaftlichen Gründen der Marine-Stützpunkt in Wilhelmshaven die erforderlichen Süßwassermengen zur Befüllung der Schwimmtanks nicht mehr bereitstellen kann, müssen diese zukünftig mit Seewasser befüllt werden. Deshalb sind alle Armaturen konzentriert in den erweiterten Pumpenräumen unterzubringen und nicht mehr, wie bisher, in den Tanks. Die gesamte Flut- und Lenzanlage ist deshalb auch durch eine neue seewasserbeständige Anlage zu ersetzen. Die bisherigen Ballasttanks werden nicht mehr über eine Ringleitung mit einzelnen Abgängen versorgt, sondern müssen jeder eine eigene Zuleitung aus den Pumpenräumen heraus erhalten. Durch die nun separate Befüllung und Entleerung der Ballasttanks kann auf die Trimmtanks verzichtet werden. Es ergeben sich jetzt 20 Ballasttanks, die in 4 Tankgruppen zu 5 Einzeltanks zusammengefasst werden. Für jede Tankgruppe sind eine Hauptpumpe (140 m³/h) und eine unterstützende Nebenpumpe (20m³/h) vorzusehen. In den beiden Pumpenräumen am vorderen und hinteren Ende des Tores sind je 2 Hauptpumpen und 2 Nebenpumpen unterzubringen. Diese fördern das Wasser zu einem Verteilerrohr, von dem aus jeder einzelne Tank über eigene Leitungen und eigene motor- bzw. handbetriebene Ventile versorgt wird (einzeln oder gemeinsam). In jedem Pumpenraum sind eine zentrale Saugleitung (Füllen) und eine Abgabeleitung (Lenzen) vorzusehen. Deren Steuerung erfolgt über hand- bzw. motorbetriebene Absperrklappen in der Verteilerleitung. Um ein Zurücklaufen von Ballastwasser ins System zu verhindern, sind Rückschlagklappen in den Abgabeleitungen anzuordnen. Durch Bypass- und Überbrückungsleitungen muss auch die jeweils andere zugehörige Tankgruppe eines Pumpenraumes bedient werden können. Zusätzlich muss durch eine durch das komplette Tor laufende Leitung zum anderen Pumpenraum eine Versorgung der anderen Torseite ermöglicht werden. Im Extremfall können also mit jeder Pumpe alle Ballasttanks versorgt werden. Restwasser und eventuell anfallender Schlamm in den Tanks wird im Bedarfsfall manuell durch Tauchpumpen beseitigt. Für eine eventuell größere Wasseransammlung unterhalb der Gitterrostebene in den Pumpenräumen ist die Möglichkeit vorzusehen, über eine Not-Lenzrohrleitung und entsprechende Ventilsteuerung das Wasser durch die Abgabeleitung aus dem Tor zu pumpen. Die Rohrleitungen zu den Ballasttanks müssen wegen der vorhandenen Blechaussteifungen des Tores ca. 1300 mm oberhalb des Tankbodens durch die Tankwände verlaufen. Zum Ausgleich von Verformungen zwischen den Tankwänden sind in den Rohrleitungen Stahlkompensatoren vorzusehen. Jeder Tank ist mit 2 Entlüftungsleitungen mit aufgesetzten Rückschlagventilen auszurüsten, die bis auf eine Höhe von NN +7,0m reichen müssen (Tor im eingebauten Zustand). Die Füllstände der Tanks sind durch Druckaufnehmer zu ermitteln, die durch eine Entlüftungsleitung bis in den Tank geführt werden. Zusätzlich ist eine manuelle Peilung mittels Lichtlot über diese Leitungen vorzusehen. Die Pumpen, Ventile und Klappen etc. sind seewasserbeständig auszuführen aufgrund der zuvor erwähnten Befüllung der Tanks mit Seewasser, die Ansaugleitungen sind mit Sieben zur Grobfilterung auszurüsten und die Rohrleitungen insgesamt von innen zu gummieren und außen mit einem seewasserbeständigen Anstrich zu versehen.
  • Ausführungszeit:
    2018